Rasengleis: Attraktive Stadtgestaltung und Lärmreduktion

Die Ausführung von Straßenbahngleisen kann je nach Einsatzort- und zweck unterschiedlich sein: Gleise, die von anderen Verkehrsmitteln befahren oder von Fußgängern betreten werden können sollen, werden als Rillenschiene fest eingepflastert, betoniert oder asphaltiert ausgeführt. Gleise, die unabhängig vom übrigen Verkehr betrieben werden, können als Schottergleise oder Rasengleise ausgeführt werden.

Gerade letzteres bietet einen hohen gestalterischen Wert im Stadtbau: In sonst recht grauen Stadtlandschaften lassen sich grüne Farbakzente setzen. Diesen Nutzen haben in den letzten Jahren insbesondere die Franzosen zu wissen genutzt und so grüne Bänder durch ihre Städte gelegt (siehe Bild 1). Neben dem gestalterischen Nutzen kann das Gleis aber auch durch einen wasserdurchlässigem Aufbau (weniger Flächenversiegelung) punkten. Für die Anwohner einer Stadtbahnstrecke besonders interessant: Ein Rasengleis mit hoch liegender (d.h. an den Schienenkopf ragende) Rasenfläche ist besonders leise:

 

Oberbauform bzw. Schwellenart dB(A)
Holzschwellen 52,8+-0,9
Betonschwelle 52,9+-0,8
Feste Fahrbahn eingedeckt 57,6+-0,6
Rasengleis mit tiefliegendem Rasen 54,3+-1,3
Rasengleis mit hochliegendem Rasen 50,3+-1,3

(Vergleiswerte unterschiedlicher Gleisarten. Quelle: Torben Hoetter: Wege zur leisen Straßenbahn. Universität Rostock)

In Braunschweig hat sich das Rasengleis zunächst nur an wenigen Stellen durchgesetzt, wie z.B. in Stöckheim (vgl. Bild 2).  Aktuell wird das Rasengleis allerdings vermehrt eingebaut (wie z.B. an der Wendenstraße, vgl. Bild 3). Wir begrüßen aufgrund der Vorteile den Einbau dieser Gleise und setzen uns dafür ein, dass dies auch in Zukunft an geeigneten Stellen der Fall sein wird.

LyonBild 1: Rasengleis der Lyoner Straßenbahn

StöckheimBild 2: Rasengleis in Braunschweig-Stöckheim

WendenstraßeBild 3: Im Bau befindliches Rasengleis im Bereich Wendenstraße

Ideen zum Stadtbahnausbau

Wie in der Menuzeile schon deutlich wird, haben wir unsere Ideen auf dieser Seite hochgeladen. Dem einen oder anderen Leser wird der Inhalt bekannt vorkommen, da er so auch auf der Seite des braunschweiger forums präsentiert wurde. Dennoch sollen bzw. dürfen die gemeinsam ausgearbeiteten Vorschläge hier nicht fehlen.

Vorschnelle Sanierung der Gleisanlagen am Hagenmarkt

Von Seiten der Braunschweiger Verkehrs-GmbH wird eine sehr zeitnahe Sanierung des Hagenmarktes gefordert. Diese soll als Provisorium kostengünstig und möglichst einfach gestaltet werden. Dabei ist zu befürchten, dass vorschnell ein betrieblich deutlich verschlechterter Zustand entstehen wird, der dann doch über mehrere Jahre andauern könnte. Dies betrifft beispielsweise den angedachten Wegfall der Ost-West-Verbindung sowie wichtiger Weichenverbindungen (Rangiermöglichkeit zum Wenden bei Sperrungen wie z.B. beim Karneval). Ebenfalls wird dadurch für die nächsten Jahre eine Kreuzung realisiert, die dann so keinen Ausbau auf Normalspur ermöglicht (z.B. für Erweiterung Spargelexpress nach Wendeburg).

Im Rahmen einer Begutachtung von MoVeBS-Mitgliedern vor Ort konnte nicht nachvollzogen werden, warum bereits jetzt die geringe Geschwindigkeit von 5 km/h, die zu erhebichen Verzögerungen im täglichen Betrieb führt, für das Überfahren des Hagenmarktes angeordnet wird. Eine entsprechende Bewertungen der Gleisanlagen (PDF) wurde erstellt. Wir können das vorschnelle Handeln nicht nachvollziehen und fordern daher, zeitnah einen gemeinsamen Besichtigungstermin durchzuführen, sodass gemeinsam über die Sanierungsbedürfnisse des Hagenmarktes und vor allem das Vorgehen diskutiert werden kann. Diesen Wunsch haben wir in einem entsprechenden Brief (PDF) formuliert.